Der Weg zum starken Barhuf

Die Sohle des Pferdes verstehen

Die Sohle des Pferdes ist der am meisten missbrauchte und unverstandene Teil des domestizierten Pferdes (ausser vielleicht sein Verdauungssystem). Auch ich war schuldig...  Als Hufschmied schien es mir immer notwendig, die Sohle im Zehenbereich auszuschneiden; und in meiner frühen Zeit als Barhuftrimmer dachte ich, es sei wünschenswert, sie im hinteren Teil des Hufes auszudünnen. In beiden Berufen wurde mir am Anfang beigebracht, die Sohle als nutzlosen Passagier zu betrachten; ich trimmte die Hufwand nach bestimmten Parametern, und dann trimmte oder entlastete ich die Sohle so, dass sie passte. Heute sehe ich die Sohle als ultimative Orientierungshilfe für die Bearbeitung des Hufes; ich halte die Trachten, die Eckstreben und die Seitenwände 1.5 bis 6mm über dem Niveau der natürlichen verdichteten* Sohle. (lesen Siehttp://www.hoofrehab.com/HeelHeight.html wegen Ausnahmen). Wenn ich an die Zeit zurückdenke und mit meinen heutigen Resultaten vergleiche, schaudere ich bei dem Vergleich. Meine eigene Lernkurve war lang. Ich hoffe, ich kann hier die Ihre verkürzen.

Es ist jedoch ein verwirrendes Thema. Es kann schwierig sein, zwischen

  • gesunder Sohle, die erhalten werden sollte,
  • falscher Sohle, die man wegnehmen sollte,
  • falscher Sohle, die solange wie möglich stehen bleiben muss, weil das darunter liegende neue Sohlenhorn noch unreif ist,
  • abblätternder Sohle, die man entfernen muss, weil darunter eine Pilzinfektion mottet, die das ganze neue Sohlenhorn, das zu wachsen versucht, gleich wieder wegfrisst,
  • nicht unterstützter Sohle unter weghebelnden Wänden, die entlastet werden muss...

zu unterscheiden. Die Liste geht noch weiter, und es scheint, je mehr Sie lernen, desto weniger verstehen Sie vielleicht, was getan werden muss. Da die Sohle die erste Verteidigungslinie zwischen dem Pferd und dem Boden ist, ist der korrekte Umgang mit ihr entscheidend für die Gesundheit des Fusses.Glücklicherweise haben wir eine sehr zuverlässige Orientierungshilfe. Die Falze zwischen Sohle und Strahl – die seitlichen Strahlfurchen – sind die zuverlässigsten und wichtigsten Leitlinien, die wir haben, um die Bedürfnisse des Hufes zu ermitteln. Wenn Sie ihre Bedeutung und die Information, die sie bieten, vollständig verstehen, gibt Ihnen das den „Röntgenblick“ fast bei jedem Huf, den Sie anschauen.

Fangen wir mit dem Fundament an. Ein natürlich geformter Huf sollte ein Gewölbe von vorne bis hinten haben, wie das Gewölbe Ihres eigenen Fusses. Das Hufbein formt die vordere Hälfte des Hufes, und es sollte daher beim stehenden Pferd die vordere Hälfte dieser Wölbung wiederspiegeln, oder gegen hinten leicht nach oben gehen. Die Basis für die hintere Hälfte des Hufes  bilden die seitlichen Hufknorpel, jedoch mit mehr Flexibilität.

Bei der normalen Fortbewegung des Pferdes sollte die erste Aufprallenergie auf den flexibleren hinteren Teil des Hufes treffen. Das gibt dem Pferd eine unglaubliche Fähigkeit, diese Energie zu verteilen, sie abzuleiten. Ähnlich wie ein Pneu an Ihrem Auto reduziert diese Flexibilität unmittelbar die Stärke des Schocks, der vom übrigen System absorbiert werden muss.

Wenn der Fuss die maximale Belastung erreicht, ist die Sohlenwölbung flachgepresst, und gibt dadurch dem Hufbein und den Hufknorpeln eine bodenparallele Ausrichtung. Danach hebt das Pferd die Trachten an, wenn der Schritt beendet ist, und überlässt der starren Vorderhälfte des Hufes die gewaltige Arbeit, das Pferd vorwärts zu bringen.

Die Unterseite des Hufbeins und die seitlichen Hufknorpel sind gewölbt, wie eine Domkuppel. Wenn man von unten in diese Kuppel schaut, bekommt man den Eindruck, dass man in eine Schüssel hinein schaut, und die Lederhaut, die die Sohle des Pferdes hervorbringt, wächst aus diesem Fundament hervor, und ist damit verbunden. In Anlehnung an Messungen, die an Wildpferdehufen und an Hufen domestizierter Pferde gemacht wurden, sollte die Dicke der Sohle 16 – 18mm betragen, und die gewölbte Unterseite der Hufknorpel und des Hufbeins gleichmässig bedecken. Das ist nichts, was wir für das Pferd tun müssen. Das Pferd wird diese Form natürlicherweise bekommen, wenn es sehr viel Bewegung auf seinen Barhufen bekommt. Wir müssen zulassen, dass diese Sohle zu sehr dichtem Material verhornt, falls wir von ihr erwarten, dass sie ihren Job als Schutz für die Unterseite des Hufes tut. Ihre Fläche ist riesig im Vergleich zu der des Tragrandes, so dass es tatsächlich die Sohle ist, die den Löwenanteil des Körpergewichts des Pferdes trägt (auf jedem weichen Untergrund, das ist wahr, egal ob die Hufwand 3mm kürzer, oder 9mm länger als die Sohlenebene ist).

Die Sohle war jedoch dafür konstruiert,  und sie tut normalerweise ihren Job sehr gut, solange nicht die Menschen daher kommen und sie routinemässig ausdünnen. Ich persönlich kann sehr bequem auf Kies herumrennen; aber ich weiss, dass ich nicht einmal auf Gras laufen könnte, wenn jemand ständig meine Sohle von den Füssen schneiden würde; selbst wenn sie das nur auf einem kleinen Fleck machen und den Rest meiner Hornhaut intakt lassen würden. Eine zerbrochene Flasche rief mir das kürzlich auf einer Campingwanderung meiner Familie ins Gedächtnis zurück. Ich hatte immer noch jede Menge verhornter Bereiche an meinen Füssen, aber ein zehn-Cent-Stück grosser Bereich, den ich verloren hatte, liess meine eigenen Stiefel „too little, too late“ erscheinen (zu klein, zu spät). Ich war grundlegend lahm für eine Woche, und einen Monat später bin ich immer noch nicht „gravel crunching“ (Kies zermahlend, „Steinbeisser“  *) ohne meine „Hufschuhe“.

Die Sohle vom Pferden und von Menschen kann sehr schnell wieder wachsen, aber eine verdichtete*  Sohle ist eine andere Geschichte. Verdichtete Sohle ist ganz simpel eine riesige Menge Sohle in einen dünneren Raum verpackt. Es braucht seine Zeit, um einen adäquaten Kallus aufzubauen. Sollten wir also einfach die Sohlen der Pferde in Ruhe lassen, und sie verdichten und aufbauen lassen, wie sie wollen?Normalerweise ja, so einfach ist das – lasst die verflixte Sohle in Ruhe.Aber -  es gibtAusnahmen, und das stiftet Verwirrung.  Wenn das Pferd beschlagen war, oder wenn es im Stall gehalten wurde, kann die Sohle zu dicken Schichten heranwachsen. Domestizierte Esel und Minis machen gerne zu viel Sohle, egal wie viel sie sich auf unseren weichen Weiden bewegen. Sohlenabszesse können in ihrem Kielwasser dicke falsche Sohlen hinterlassen. In trockenen Gebieten ist es möglich, dass die Sohle gar nie von selbst abblättert. Manchmal müssen wir diesen Überschuss wegtrimmen, damit wieder die Huffunktion und eine normale Verdichtung der lebenden Sohle stattfinden kann.

Wie können wir das unterscheiden? Wie wissen wir, wann wir adäquate Dicke, zu viel Dicke, oder zu wenig Material haben? Das ist einfach. Die Natur gab uns vertrauenswürdige Hinweise in den seitlichen Strahlfurchen. Wenn wir lernen, die zu lesen, müssen wir uns nie fragen, was auf der Unterseite des Hufs getan werden muss oder nicht getan werden darf. Das ganz spezielle an den seitlichen Strahlfurchen ist, dass sie sehr gleichmässig in ihrer Tiefe zu den unterliegenden inneren Strukturen sind. Wenn man Querschnitte durch einen Kadaverhuf legt, so findet man, dass etwa 9mm vom Grund jeder seitlichen Strahlfurche bis zur sensiblen Lederhaut  sind – egal, ob der Rest der Sohle zu dick oder zu dünn ist. Das heisst, wenn ein Pferd zu viel Sohle an der Peripherie hat, sind die seitlichen Strahlfurchen zu tief. Wenn zu wenig Sohlendicke in der Peripherie ist, sind die seitlichen Strahlfurchen zu wenig tief. So weit ich weiss, kann nur ein Sohlenabszess die seitlichen Strahlfurchen vom Strahlbein weg drücken; und tiefe, strahlfäuleähnliche Infektionen sind die einzige Voraussetzung, dass sie näher zur Lederhaut geraten.

Im Bild oben sind zwei flache Hufe mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen – auf den ersten Blick scheint der einzige Unterschied zwischen den beiden die Tiefe der seitlichen Strahlfurchen zu sein. Der erste Huf (oben, bzw. links) braucht eine aggressive Bearbeitung, und der zweite Huf braucht es, dass man die ganze Unterseite des Hufs komplett in Ruhe lässt. Alles was wir zu tun haben ist, zu verstehen, wie tief die seitlichen Strahlfurchen natürlicherweise sind; und so werden  wir sofort fähig sein, zu sagen, ob die inneren Strukturen zu nahe oder zu weit weg von der Aussenwelt sind. Das trifft sowohl auf den vorderen wie auf den hinteren Teil des Hufes zu. Ich kann hier keine exakten Masse angeben, weil unterschiedlich gewölbte Hufbeine unterschiedliche Sohlenwölbung bewirken, und natürlich variiert es auch mit der Grösse des Hufes (wenn auch nicht viel). Ein bisschen zu viel Sohle beeinträchtigt das Pferd weit weniger, als zu wenig; so beginne ich vorsichtshalber lieber mit einem Irrtum auf diese Seite hin.

Wildpferdehufe und gesunde Hauspferdehufe mit gleichmässiger Sohlendicke haben im Bereich der Strahlspitze den tiefsten Punkt ihrer seitlichen Strahlfurchen ungefähr 18mm über dem Boden, und den tiefsten Punkt der Strahlfurchen auf Höhe der Eckstreben ca. 25mm über dem Boden.Diese Masse kann man nehmen, indem man z.B. eine Raspel quer über den Huf legt, und die Distanz bis zum tiefsten Punkt der Strahlfurche an den beiden Messorten misst. (Vorausgesetzt ist natürlich, dass kein wesentlicher Wandüberstand die Messung verfälscht. Falls nötig, zieht man die Höhe des Wandüberstands ab *Anm.d.Ü.)

Wenn dieses Mass z.B. 6mm neben der Strahlspitze beträgt, kann man mit grosser Sicherheit vermuten, dass nicht genug Sohle zwischen dem Hufbein, seiner sensitiven Lederhaut, und der Aussenwelt ist. Es muss zugelassen werden, dass sie sich aufbauen kann. Wenn dieses Mass 3.8 cm tief ist, kann man sehr sicher sein, dass Material entfernt werden darf. Dieselbe exakte Logik trifft auch auf den hinteren Teil des Hufes zu; der hintere Teil der seitlichen Strahlfurche muss 6-12mm mehr Tiefe haben als an der Strahlspitze, weil nur dann ein 3-5° positiver Hufbeinwinkel bestehen kann.

Diese Messwerte sind weit entscheidender für das Pferd, als die Zehenlänge oder die Messung der Trachtenhöhe, die ja auf der sehr mobilen Haarlinie / Kronsaum basieren (lesen Sie dazu http://www.hoofrehab.com/Coronet.html ). Das Hufbein und die seitlichen Hufknorpel sinken oft in eine tiefere Position in der Hufkapsel ab, und das resultiert in einer Hufkapsel, die länger als normal ist. Das ist natürlich ungesund. aber Hufpfleger und Hufschmiede, die diese Tatsache ignorieren und auf ihre Zehen- oder Trachtenlänge schneiden, machen alles noch schlimmer, weil sie auch die Nerven der Sohlenlederhaut quasi blosslegen. Wenn man die Sohle ausdünnt, scheint das ein fortschreitendes Absinken der inneren Strukturen zu fördern, so dass die Hufkapsel immer länger wird.  Umgekehrt kann man die inneren Strukturen nach oben bringen, wenn man die Sohle sich aufbauen und auf eine optimale Dicke verdichten lässt (lesen Sie http://www.hoofrehab.com/DistalDescent.htm). Der Kronsaum wandert dem Skelett entlang nach unten, und wenn sich der Kallus aufbaut, verkürzt sich die Hufkapsel auf natürliche Proportionen. Das mittlere und das rechte (untere) Bild unten zeigen die normale Sohlendicke und Sohlenwölbung eines Wildpferdehufes. Lesen Sie  http://www.hoofrehab.com/Seasons.htmlfür die Ausnahmen, was eine tief gewölbte Sohle benötigt.

In der Zeichnung oben (links, bzw. zuoberst) sehen Sie, was unser Ziel ist, wenn wir eine flache seitliche Strahlfurche vor uns haben. Die linke Seite des Bildes zeigt, wie wir den flachen Huf mit wenig tiefen seitlichen Strahlfurchen zu einem gewölbten Huf verändern können, indem er adäquate Sohlendicke aufbauen kann. Die rechte Seite des Bildes zeugt den üblichen Fehler, dass man versucht, eine Sohlenwölbung herauszuschnitzen; man dünnt einen Bereich aus, der bereits zu dünn ist. Wir bauen Sohlenwölbung auf, währenddem wir Sohlendicke aufbauen. Im Gegensatz zu der Zeichnung, die nicht anders dargestellt werden kann, wird aber die Hufwand in diesem Prozess nicht länger. Wenn sich die Sohle aufbaut, werden das Hufbein und die lateralen Hufknorpel nach oben geschoben (relativ zu der Haarlinie), und dabei bleibt die Hufkapsel gleich lang, oder oft verkürzt sie sich sogar dramatisch. Brennen Sie sich diese Zeichnung in ihr Hirn ein, und denken Sie ganz viel darüber nach – wenn Hufpflege Ihr Beruf ist, könnte dies das Wichtigste sein, was Sie je gesehen haben.

Solange der Aufbauprozess der Sohle noch nicht vollständig abgeschlossen ist, werden Sie einen flachen Fleck angrenzend an die Weisse Linie sehen, und eine gewölbtere Form zu dem Bereich von verdichteter Sohle näher am Strahl hin. Diese flache Stelle zeigt Ihnen zuverlässig, wo die Sohle noch zu dünn ist. Es ist sehr wichtig anzumerken, dass das Pferd, wenn es versucht, seine natürliche Sohlendicke aufzubauen, oft Schlüsselbereiche prioritär behandelt, wo die Sohlendicke am meisten gebraucht wird. Daraus resultieren Höcker und Dellen auf dem eigentlich flachen Bereich, oder entlang den Seiten des Strahls. Viele Bearbeiter trimmen diese Höcker routinemässig weg, und arbeiten so gegen die Versuche des Pferdes, eine adäquate Sohlenwölbung aufzubauen. Sie müssen sich den natürlichen Fluss der Sohlenwölbung des individuellen Pferdes bildlich vorstellen und entscheiden, ob dieser Fluss gleichmässig zur Weissen Linie hinaus geht, ohne irgendwo flach zu werden. Es kann sein, dass dieser Buckel der einzige korrekte Punkt am ganzen Huf ist. Wenn er mit dieser «imaginären Schüssel» der natürlichen Sohlenwölbung zusammenfällt, sollten Sie ihn belassen und hoffen, dass er sich über den Rest der Sohle ausbreitet.

Damit Sie sich die korrekte Sohlendicke mithilfe der seitlichen Strahlfurchen vorstellen können, verwenden Sie die Hufe von wilden oder von gesunden Hauspferden mit adäquater Sohlendicke. Stellen Sie sich die seitlichen Strahlfurchen als Boden der Schüssel vor, und die natürliche Sohlenwölbung fliesst von da nach oben und nach aussen. Alles, was aus dieser Schüssel herausragt, sollte wahrscheinlich entfernt werden. Alles unterhalb dieser Schüsselform sollte in Ruhe gelassen werden, und das Wachstum zugelassen werden.

Wenn die Leute das missverstehen, schaden sie den Pferden in der Regel. Nochmals: wenn die Schüssel nicht tief genug ist, gibt es nicht genügend Sohle in der Peripherie. Da wird eine flache Stelle in der Peripherie sein, anliegend an die Weisse Linie. Sie werden üblicherweise sehen, dass der Fluss der natürlichen Sohlenwölbung ihren Weg vom Strahl nach draussen nimmt, aber dann wird sie abflachen, wo es zu dünn ist. Studieren Sie bitte die vorherigen Zeichnungen, falls das immer noch nicht kristallklar ist.

Anmerkung: Wenn sich ein Hufbein umgeformt hat und in seiner Peripherie Masse verloren hat, kann die Sohle gleichmässig und adäquat dick, aber immer noch flach in der Peripherie sein, weil sie die Form des Hufbeins wiederspiegelt. Bei diesen Pferden wird die seitliche Strahlfurche an der Strahlspitze vorne auch wenig tief sein, selbst bei adäquater Sohlendicke. Wenn es so aussieht, als hätte ein Pferd Mühe mit dem Sohlenwachstum, überprüfen Sie die Sohlendicke und die Form und die Masse des Hufbeins in einer seitlichen Röntgenaufnahme.

Diese Pferde werden normalerweise eine permanent reduzierte Fähigkeit haben, Sohle zu bilden. Optimieren Sie die Fütterung(http://www.hoofrehab.com/Diet.html), brauchen Sie Hufschuhe mit gepolsterten Einlagen zum reiten(http://www.hoofrehab.com/bootarticle.htm undhttp://www.hoofrehab.com/GloveMod.html), lassen Sie alle verbogenen Wände gerade herunterwachsen (http://www.hoofrehab.com/WhiteLineDisease.html), und gönnen Sie dem Pferd eine Auszeit in einem tiefen Bett von Pea Gravel (erbsengrosser Kies), um das Sohlenwachstum zu stimulieren. Wenden SieHoofArmoroderEquicastan, um äusseren Abrieb während dem Sohlenbildungsprozess zu eliminieren.

Am Anfang wissen wir nicht genau, wie viel Sohlenwölbung das individuelle Pferd benötigt; also bleiben Sie auf der sicheren Seite. Gehen Sie davon aus, dass an der Strahlspitze 18mm, und an der tiefsten Stelle neben den Eckstreben 25mm Tiefe sein sollten. Diese Masse gehen gegen das Maximum, das Sie normalerweise finden, und sind immer ein guter Ausgangspunkt. Sobald wir einige Tiefe aufgebaut haben, wird sich die Sohlenwölbung verbessern, und wir gehen dazu über, ihr zu vertrauen.

Anmerkung: bei Trachtenzwang sind die seitlichen Hufknorpel in einen höheren Bogen aufgewölbt. Dies hat zur Folge, dass die Tiefe der seitlichen Strahlfurchen 2.5cm übersteigen kann, bei der selben angestrebten Sohlendicke von 12-18mm. In diesen Fällen vertraut man lieber der Ebene der verdichteten Sohle, als dass man eine spezifische Tiefe der seitlichen Stahlfurche diktieren will. Lesen Sie wegen weiteren wichtigen Variablen der Trachtenhöhehttp://www.hoofrehab.com/HeelHeight.html.

Der oben gezeigte Huf hat die volle Sohlendicke, aber man sieht an der Zehe eine leichte abgeflachte Stelle in der Sohle, die anzeigt, dass hier noch ein bisschen mehr Dicke aufgebaut werden könnte. Allzu viele Hufbearbeiter neigen dazu, eine Wölbung in diese flache Region zu schneiden, und dünnen damit einen Bereich aus, der bereits zu dünn ist. Das Resultat – nochmals – ist ein flacherer Huf, weil das unterminierte Hufbein frei ist, unter dem Gewicht des Pferdes nach unten zu wandern. Die Sohlenwölbung muss aufgebaut werden, und kann nicht herausgeschnitzt werden.

Bei dem Beispiel eines Wildpferdehufs von Jamie Jackson (oben) ist die seitliche Strahlfurche an der Strahlspitze nur 12mm tief in der Sohlenwölbung. Wenn das ein Hauspferd in unserer Obhut wäre, wüssten wir, dass die volle Sohlendicke erreicht wurde, weil es in keinem Teil der Sohle einen flachen Bereich angrenzend an die Weisse Linie gibt. Diese natürliche Form der verdichteten Sohle übersteigt unsere ursprüngliche Anfangsvermutung von 18mm, egal ob sie sich als tiefer oder flacher herausstellt. Wenn diese Prinzipien nur weiter herum verstanden würden…

Ich persönlich sehe mehr Pferde, die durch die Hufraspel lahm geworden sind, als durch sämtliche anderen Mittel zusammen. Ich würde liebend gerne eine Raspel sehen, die so konstruiert ist, dass sie dem, der sie handhabt, einen starken Stromschlag versetzt, wenn er aus irgendeinem Grund näher als 15mm vom Boden zu irgend einer seitlichen Strahlfurche kommt. Ein Hufmesser, das seinem Besitzer einen Schlag versetzt, wenn er näher als 18mm zum Hufbein oder zu den Hufknorpeln kommt, wäre ebenfalls nett. Ich würde meinen letzten Zehner geben, um sie zu kaufen und über die ganze Welt zu verteilen. Es gibt keine Entschuldigung für so ein himmelschreiendes Missverständnis des Hufs. Die meisten Sohlenabszesse und JEDES durch die Sohle durchgebrochene Hufbein, die ich je gesehen habe, kamen im Fahrwasser von vorgängig weggeschnittenem Sohlenmaterial unter dem Hufbein oder den Hufknorpeln. Das ist eine starke Aussage, ich weiss, aber schmerzlich wahr.

Die Lederhaut, die die Hufbeinspitze in der obigen Röntgenaufnahme umgibt, war der Aussenwelt ausgesetzt. Der behandelnde Tierarzt diagnostizierte eine chronische Hufrehe, Sohlendurchbruch, und Hufknorpelverknöcherung. Die tiefen Raspelspuren und der riesige abgeflachte Bereich vor dem Strahl waren in der Sohle immer noch sichtbar! Diese Arbeit geschah als Vorbereitung für ein «Korrektur»-Beschläg. Die Tiefe der seitlichen Strahlfurchen an der Strahlspitze war Null, und die Tiefe der Strahlfurche im hinteren Teil des Hufs war 2.5 bis 1.8cm. Der hier gezeigte Zustand sollte für das geschulte nackte Auge sofort offensichtlich sein, aber ich habe das zu viele hundert Mal gesehen, um das noch zählen zu können. Warum sehen das so wenige? Das zweite Röntgenbild oben wurde 6 Monate danach erstellt. Ich erlaubte dem Pferd einfach, eine adäquate Sohlendicke unter dem Hufbein aufzubauen, eine besser verbundene Zehenwand zu entwickeln, und ich hielt die Trachten 1.5mm über der Sohlenebene. Das stellte die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Pferdes zu 100% wieder her. Detaillierte Instruktionen unter http://www.hoofrehab.com/Breakover.html .

Ich gebe mir die grösste Mühe, in solchen Fällen nicht mit dem Finger auf die vorbehandelnden Bearbeiter zu zeigen. Es würde nur so herüberkommen, wie wenn ich «die Konkurrenz niederhalten» wollte, und ich würde wahrscheinlich mein Leben als Zeuge in Gerichtssälen verbringen, oder durch einen wütenden Hufschmied zu Tode geprügelt werden. So weiche ich Fragen von Tierärzten und Eigentümern über die wirklichen Gründe dieser Probleme geschickt aus, um den Frieden zu wahren. Das macht mein Leben einfacher, aber ich werde vermutlich irgendwann zur Hölle fahren für diese Unehrlichkeit.

Während Barhufbearbeiter sich meistens nicht des Missbrauchs der Sohle im Zehenbereich schuldig machen, sind viele von Ihnen sehr schuldig, dasselbe Missverständnis im hinteren Teil des Hufs zu haben. Wie das Hufbein an der Zehe, können auch die sensitiven Strukturen im hinteren Teil des Hufs vorfallen, oder im Verhältnis zum Kronsaum nach unten wandern. Viele Bearbeiter versuchen zu schnell, Trachten und Eckstreben gemäss den «Wildpferdeparametern» zu trimmen, die auf Messungen von der Haarlinie aus beruhen, und sie dünnen so die Sohle im hinteren Teil des Hufs aus. Das Resultat sind Fühligkeit, Sohlenquetschung und dann Abszessbildung. Die Sohle ist dafür gemacht, das Pferd zu tragen, aber nur, wenn sie gut verdichtet ist und eine natürliche Dicke hat.

In den Photos oben sind die jeweils linken Bilder (1. und 3.) vom Setup Trim, und die jeweils rechten Bilder (2. und 4.) nach dem Trimm, 4 Monate später. Die Sohle hat so viel Tiefe und Wölbung aufgebaut, weil sie während diesem Prozess vollständig in Ruhe gelassen wurde. Ich behandelte das Pferd wegen sehr dünnen Sohlen und gezerrter Blättchenschicht. Beachten Sie, dass beim Setup Trim die seitlichen Strahlfurchen an der Strahlspitze nur ca. 3mm tief sind, und die Sohle vor der Strahlspitze flach ist. Es sollte aus dem Bild offensichtlich hervorgehen, dass die Sohle unter dem Hufbein sehr dünn ist. Vier Monate später ist die Sohle dicker geworden, und bringt die seitliche Strahlfurche 12mm tief an der Strahlspitze, und die Sohlenwölbung ist so aufgebaut worden, dass sie die Form des Hufbeins wiederspiegelt. Die Zerrung der Weissen Linie ist vollständig herausgewachsen, mit Ausnahme von einem kleinen Rest an der Zehe. Lesen Sie http://www.hoofrehab.com/Coronet.html.

Nun schauen Sie die Trachten und Eckstreben an. Früh in meiner Karriere wurde mir beigebracht, diese Eckstreben als «umgelegt» oder verbogen zu sehen, und Eckstreben und Sohle zusammen auszuschneiden, um sie zu stärken. Heute indessen sehe ich den flachen Bereich in der Sohle im hinteren Teil des Hufs als Hinweis, dass die Sohle an der Stelle zu dünn ist. Die Eckstrebe ist nicht umgelegt, aber sie ist zu stark abgehackt, wegen dieser fehlenden Sohlenwölbung. Über die nächsten vier Monate liess ich diese Sohle einfach wachsen, und hielt die Eckstreben und Trachtenwand auf der Höhe der Sohle. Wenn die Sohle auf adäquate Dicke aufgebaut wurde, folgen die Eckstreben der resultierenden natürlichen Sohlenwölbung, und strecken sich von selbst. Lesen Siehttp://www.hoofrehab.com/TheBars.htm.

Als ich noch versuchte, diese Sohlenwölbung herauszuschnitzen statt sie aufzubauen, liefen meine Pferde weniger gut, und ihre Sohlen waren viel flacher. Innert vier Wochen kehrte die flache Stelle zurück, und ich trimmte sie wieder. Sah ich einen Erfolg mit Huf-Reha und mit barhufigen Leistungspferden? Ja, den sah ich, aber ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, wie viel besser die Dinge noch werden konnten. Heute, im Rückblick, ist es leicht zu sehen, warum.

Ein anderer häufiger Fehler von Barhuftrimmern ist inadäquater Gebrauch von Hufschuhen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Pferde mit weniger als 15mm gut verdichteter Sohle an irgendeinem Punkt des Hufs ganz einfach nicht genug Panzerung haben, um das Gewicht eines Reiters über hartes und felsiges Terrain zu tragen. Brauchen Sie Hufschuhe mit gepolsterten Einlagesohlen, bis eine adäquate Sohle herangewachsen ist.

Ob das nun ein Hufschmied ist, der die Sohle an der Zehe vorne ausdünnt, oder ein Barhuftrimmer, der die Sohle im hinteren Teil des Hufs ausdünnt - das Resultat ist Fühligkeit an der Sohle, und Quetschung der Sohlenlederhaut. Diese Quetschung verursacht oft Sohlenabszesse, und führt zu einer Umformung des Hufbeins und zu bleibenden Schäden an der Sohlenlederhaut (eine reduzierte Fähigkeit, Hufhorn zu bilden). Hufmanager müssen das realisieren, weil Überempfindlichkeit der Sohle und Sohlenabszesse bei Pferden mit adäquater Sohlendicke und Verdichtung ungefähr so häufig sind, wie weisse Pferde, die sich nicht im Dreck wälzen. Brauchen Sie die seitlichen Strahlfurchen als Leitlinien, und das wird sie aus diesen Problemen heraushalten.

Das gleiche funktionierende Wissen über die seitlichen Strahlfurchen wird Ihnen auch sagen, wann es Zeit ist, sehr aggressiv mit der Sohle umzugehen. Die seitliche Strahlfurche im obigen Eselhuf ist 2.5 bis 3.8cm tief. Wir können ohne Risiko die «natürliche Schüssel» der Sohlenwölbung herstellen, indem wir diesen Überschuss dramatisch reduzieren. In diesem Fall halte ich meinen Nipper jederzeit 18mm vom Grund der seitlichen Strahlfurche entfernt. Nach dieser einmaligen, grosszügigen Reduktion sollten Sie auf die natürliche Form der individuellen Kallusbildung achten, damit sich diese Form herauskristallisieren kann und Sie ihr trauen können. Bleiben Sie nicht beim «Raten aufgrund Ihrer Erfahrung», mit dem Sie angefangen haben. Die seitlichen Strahlfurchen im hinteren Teil des Hufs zeigen Ihnen, dass die sensiblen Strukturen nach unten gewandert sind, und wenn Sie diese Trachten in «Wildpferdparameter» trimmen würden, würde die Strahlfurchen wirklich zu wenig tief machen, und in diesem speziellen Fall sogar die Hufknorpel anschneiden. Die Sohle im hinteren Teil des Hufs muss geschont werden, um sie nach oben zu bringen.

Die Bilder oben zeigen, welche Informationen die seitlichen Strahlfurchen zu bieten haben. Das erste Bild ist vor dem Setup Trim (der ersten Korrektur-Bearbeitung *). Das Pferd hatte die Diagnose Hufrollensyndrom, hatte aber auch eine Hufbeinrotation von über 20°. Das zweite Bild ist der gleiche Huf acht Monate später, und vor einem 6-wöchentlichen Erhaltungstrimm; lahmheitsfrei, und „berufsmässig“ arbeitend. Die Sohle wurde während diesem Prozess zu keiner Zeit bearbeitet.

Die seitlichen Strahlfurchen waren beim Setup Trim an der Strahlspitze 1.5mm tief, und in der hinteren Hälfte des Hufs 25mm tief. Die grosse Distanz der seitlichen Strahlfurchen von der Haarlinie im hinteren Teil des Hufs zeigt, dass die seitlichen Hufknorpel abwärts gewandert sind; und diese Trachten können nicht signifikant abgesenkt werden, ohne dass man die Sohle ausdünnt, und dem Pferd seinen notwendigen Schutz raubt.

An der Strahlspitze zeigen uns die wenig tiefe Grube und der flache Bereich davor, dass das Hufbein sehr nahe an der Aussenwelt liegt. Tatsächlich kann man seinen Abdruck an der Sohle klar sehen, mit einem signifikanten Lamellenkeil (Narbenhorn *) zwischen Sohle und Wand. Wenn wir diese Information nutzen, und die ernsthaft zu lange Hufkapsel beurteilen, wissen wir, dass Hufbein und laterale Hufknorpel in der Hufkapsel nach unten gewandert sind (oder genauer gesagt, ist der Kronsaum den Fuss hinauf gewandert). Wenn wir diesen Huf in „natürliche Parameter“ hinein trimmen, indem wir Zehen- und Trachtenlänge vom Kronsaum aus messen, würden wir das Hufbein selbst trimmen - das Hufbein anzuraspeln ist schlecht.

Stattdessen habe ich nur die Trachten, die Seitenwände und die Eckstreben auf 1.5mm länger als die lebende Sohle getrimmt, und habe den Druck von den schlecht verbundenen Zehenwänden genommen. Acht Monate später ist die Strahlspitze schön in 15mm Sohlenwölbung eingebettet. Die seitlichen Strahlfurchen im hinteren Teil des Hufes sind 22mm tief (nachdem ich die Wände auf 1.5mm höher als die Sohle getrimmt habe), und es gibt überall eine adäquate verdichtete Sohle.

Zudem hat diese verdichtete Sohle die inneren Strukturen viel höher in die Hufkapsel getrieben, und dadurch den Huf dramatisch verkürzt. Die Zehenwand ist viel kürzer, und die seitliche Strahlfurche im hinteren Teil des Hufs ist nun oberhalb der Haarlinie. Mit anderen Worten: der Kronsaum und der Rest der Hufkapsel sind mehr als 2.5 cm dem Skelett entlang nach unten gewandert, in eine natürlichere Position in Relation zum Hufbein und zu den Hufknorpeln. Das Resultat sind natürlicherweise kurze Trachten und Zehe, nebenbei mit adäquater Sohlenwölbung und Dicke. Nicht das Messer oder die Raspel haben diesen Huf gekürzt, sondern Wohlbefinden, korrekter Bewegungsablauf, und das Wachstum einer gut verbundenen Hufwand.

Es gab zu viele Methoden und Massstäbe, die man am Huf angewendet hat, um sie zählen zu können. Es tönt vielleicht so, wie wenn diese hier eine weitere in einer langen Liste wäre. Ich versichere Ihnen jedoch, dass nichts wichtiger für die Hufgesundheit und die Huffunktion des Pferdes ist, als eine natürliche Sohlendicke. Wenn Sie das bezweifeln, versuchen Sie, ein bisschen Sohle von Ihren eigenen Fuss wegzuraspeln; ganz wenig, alle vier Wochen, reicht schon. Studieren Sie die Wildpferdehufe, und bekommen Sie in ihrem Kopf ein Bild vom Aussehen der Sohlen und besonders auch von der Höhe der seitlichen Strahlfurchen ab Boden. Beim Wildpferdehuf unten wurde ein Draht auf dem Grund der seitlichen Strahlfurche eingelegt, um Ihnen zu helfen, sich dies auf dem Röntgenbild vorzustellen.

Wenn Sie sicherstellen, dass die seitlichen Strahlfurchen Ihres Pferdes in einer natürlcihen Höhe ab Boden sind, werden Sie begeistert von ihrer Gesundheit sein, und von Ihrer Fähigkeit, Hufprobleme zu lösen und ihnen vorzubeugen. Die Natur war freundlich zum Pferd, dass sie uns eine so wertvolle Orientierungshilfe gegeben hat. Wie üblich müssen wir nur lernen, zuzuhören.

Im Jahr 2018 hinzugefügt:

Da die seitlichen Strahlfurchen meistens ca. 9mm von der Sohlenlederhaut entfernt sind, würden Sie die Sohle zu dünn schneiden, wenn Sie sie im Bereich  der Strahlspitze bis zum Grund der seitlichen Strahlfurche aushöhlen (rechte Seite der Zeichnung). Damit die gesamte Sohle eine adäquate Dicke von ca. 15mm hat (was für Sicherheit und gutes Laufen sehr nötig ist), braucht es eine 6-9mm tiefe vertikale Abrisskante in die seitliche Strahlfurche hinein (linke Seite der Zeichnung). Achten Sie darauf, dass die Tiefe der seitlichen Strahlfurche über dem Boden auf der Zeichnung beidseits gleich ist, aber die linke Seite hat eine viel dickere Sohle.

Zeit, Experimente und Erfahrung haben mich gelehrt, dass die Pferde etwa 6mm Schwielenhorn über der lebenden Sohle benötigen. Wenn man diese „zusätzliche“ Abrisskantein die seitlichen Strahlfurchen belässt, sorgt dies für zusätzliche Dämpfung, wodurch die Pferde sicherer und besser laufen, und dies stört die Funktion des Hufes überhaupt nicht.

Die gleiche Überlegung ist wichtig, wenn man die Sohlenschwielen betrachtet, die gerne entlang den Seiten des Strahls auftauchen. Rechts im Bild (mit der zu dünnen Sohle) hat das Pferd einzig an diesem Punkt eine adäquate Sohlendicke – lassen Sie das in Ruhe, und hoffen Sie, dass sich diese adäquate Dicke über die ganze Sohle ausbreitet. Achten Sie auf diese 6mm Abrisskante in die seitliche Strahlfurche. Links im Bild gibt es eine 12mm tiefe Abrisskante in die seitliche Strahlfurche hinein – diese Hornschwiele wurde über der Basis einer adäquat dicken Sohle gebildet. Es mag angebracht sein, diese Schwiele wegzutrimmen; aber denken Sie daran, dass es auch eine Adaptation an das Terrain sein kann (Lesen Siehttp://www.hoofrehab.com/Seasons.html)

Originaltitel: Pete Ramey:Understanding the Horse's Sole16. Mai 2005

Übersetzung mit freundlicher Genehmigung vom Autor Pete Ramey,www.hoofrehab.com

© Pete Ramey

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*Anm. d.Ü.:

Ich tue mich etwas schwer mit der Übersetzung des Begriffs „callused sole“. Ein „Kallus“ ist in der Medizin einerseits eine scheinbar ungeordnete Knochenzubildung nach einer Fraktur, die nicht gut fixiert wurde; andererseits ist es aber auch eine Hornschwiele, also schützende Hornhaut, die sich an stark belasteten Hautstellen bildet. Letzteres  kommt der „callused sole“ nahe, aber das Wort „kallusiert“ gibt es im deutschen nicht... Ich werde hier den Begriff mit „verdichtete Sohle“ übersetzen, weil histologisch ein deutlicher Dichteunterschied zu unbelastet gewachsenem Sohlenhorn (z.B. bei beschlagenen Pferden, die regelmässig ausgeschnitten werden) besteht. Dies macht dieses Horn wesentlich stärker und widerstandsfähiger, als das nicht verdichtete Sohlenhorn.